JSO on Tour: Niederlande
Die diesjährige Konzertreise unseres Jugendsinfonieorchesters führt in die Niederlande. Mit einem Konzert in Utrecht, einem Austausch mit dem Hofstad Jeugdorkest Den Haag und einem Ausflug nach Amsterdam ist der Reiseplan voll gepackt. Wir freuen uns darüber hinaus auf ein Konzert, quasi schon auf der Rückreise, in Vallendar bei Koblenz. Im Gepäck der jungen Musikerinnen und Musiker befindet sich Brahms‘ 2. Sinfonie, Reznicek’s „Wie Till Eulenspiegel lebte“ sowie Macmillans „Larghetto for Orchestra“. Wie es sich gehört, dürfen auch Filmmusiken nicht fehlen. Traditionell werden JSOler, die das letzte Mal auf Reise sind, weil sie im Anschluss das Orchester zu Gunsten eines Studiums oder einer Ausbildung verlassen, mit dem Soundtrack von „Fluch der Karibik“ verabschiedet.
Alle Jahre wieder sind wir auf Konzertreise! Heute Morgen um 7 Uhr trafen sich all die müden Jugendlichen in der Musikschule zum Check-In. Mit ein wenig Verspätung rollten die Busse um 8:30 Uhr los, und wir holten noch etwas Schlaf nach. Doch es dauerte nicht lange, bis die Orchesterstimmung mit Musik, Spiel und Spaß voll im Gange war. So verging die 9-stündige Fahrt wie im Flug.
In unserer idyllisch im Wald liegenden Unterkunft angekommen, bezogen wir unsere Zimmer. Dabei stellten wir fest, dass es durch einen Kommunikationsfehler nur 14 Decken für rund 80 von uns gibt. Aber was wäre das JSO, wenn wir das nicht mit Humor nehmen würden? Nach einem stärkenden Abendbrot (wir haben sogar Teams für den Abwasch eingeteilt) hatten wir noch eine Probe für das morgige Konzert in Utrecht, die trotz der anstrengenden Anreise allen viel Freude bereitete.
Seit 21:15 Uhr genießen wir unseren ersten freien Abend der Konzertreise – mit Fußball, Gesprächs- und Skatrunden.
Nach unserer ersten Nacht in den Niederlanden wurden wir pünktlich um 8 Uhr geweckt. Einige Orchestermitglieder bereiteten fleißig das Frühstück vor. Jeden Tag ist ein anderes Jungs- und Mädelszimmer dran. Besonders das abspülen von 82 Tellern und Tassen bereitet allen große Freude. Es folgten individuelle Proben, für welche wir uns im Wald um unsere Herberge verstreuten. Das Blechquintett konnte sogar eine kleine Gruppe anderer Herbergsgäste anlocken, welche gebannt der Probe lauschen. Im Wald verteilt auf Baumstümpfen und improvisierten Hängematten saßen/standen/lagen JSOler und übten Orchesterstellen oder studierten Stücke für den Kammermusikabend. Gegen 11.15 Uhr startete der Bus in Richtung Utrecht, wo nach der Ankunft erst einmal in großer Gruppe eingekauft wurde. Bis 13.30 Uhr konnten wir in Kleingruppen die Stadt erkunden und es fand ein erster Austausch mit jungen Niederländern vor einer Schule statt. Mit einer Probe in der Kirche „Tuindorpkerk“ bereiteten wir uns auf das noch anstehende Konzert vor und fuhren gegen 16 Uhr, in die Herberge zurück, um ein frühes Abendbrot zu essen. Zum Abschluss des Tages gaben wir unser erstes Konzert der Sommerreise und es blieb danach sogar noch genug Zeit, die zweite Halbzeit des EM-Spiels der Niederlande zu verfolgen.
Am dritten Tag unserer Reise wurden wir um 8:30 Uhr geweckt.
Es gab das übliche Frühstück und anschließend bekamen wir die gedruckten Noten für den Orchesteraustausch mit dem Hofstads Jeugd Orkest aus Den Haag.
Es folgte eine anderthalbstündige Probe, in der wir Verdis „Nabucco Ouvertüre“ schon einmal ein wenig kennenlernen durften.
Danach verluden wir alle Instrumente wieder im Bus für den Abend und fuhren für einen dreistündigen Ausflug ins Zentrum von Utrecht.
In Gruppen konnten wir dann bei schönem Wetter Utrechts Innenstadt erkunden.
Um 15:45 Uhr trafen wir uns, um für ein frühes Abendessen um 17:00 Uhr zurück nach Austerlitz zu fahren.
Nach dem Essen ging es ziemlich schnell los nach Den Haag.
Mit dem Hofstads Jeugd Orkest richteten wir den Saal ein, um anschließend die Nabucco Ouvertüre und das Fluch der Karibik Medley aus unserem Repertoire zu spielen.
Nach der ersten Probenhälfte mit Nabucco gab es eine Pause mit Snacks und Getränken, in der sich beide Orchester zu einem Fußballspiel vereinten. Das JSO gewann trotz harter Abwehr der Niederländer mit 3:0.
In der zweiten Hälfte wurde Fluch der Karibik gespielt. Man kann sich die Lautstärke in dem kleinen Auditorium vorstellen, wenn 2 Orchester gleichzeitig Fortissimo spielen – aber Spaß hat es gemacht. Der Abbau am Ende erfolgte sehr schnell und wir fuhren wieder zurück, mit dem Versprechen in der Tasche, dass es auch zukünftig Austausche zwischen beiden Ensembles geben wird.
Wir kamen um 0:00 Uhr in Austerlitz an, wo noch der Abwasch vom Abendbrot auf ein paar der JSOler wartete.
0:30 Uhr war dann für alle unter 18 jährigen Schlafenszeit.
Nach den anstrengenden Ereignissen des Samstages konnten wir am Sonntag bis 09 Uhr ausschlafen. Heute waren zudem die Betreuer mit Frühstücksaufbau und Abwasch dran. im Anschluss packten wir unsere Koffer und räumten unsere Zimmer auf um schnellstmöglich Richtung Den Haag aufbrechen zu können. Dort konnten wir 3 Stunden Freizeit in unseren Gruppen nutzen die Stadt zu erkunden, Postkarten und Souvenirs zu kaufen. Während dieser Zeit hatten die 12 Gruppen die Aufgabe ein kreatives Gruppenfoto innerhalb Den Haags zu erstellen. Nach einer Abstimmung unter den JSOlern und der Entscheidung durch Ron- Dirk Entleutner gewann Gruppe 1 durch eine kreativ inzinierte Verhaftung eines Gruppenmitglieds vor dem Internationalen Gerichtshof. Nach der ausführlichen Besichtigung dieser wunderschönen Stadt trafen wir uns wieder an unseren Bussen um gemeinsam zu unserer zweiten Unterkunft in Egmond aan Zee zu fahren. Dort angekommen bezogen wir unsere Zimmer die zu aller Freude mit Decken ausgestattet waren. Eine erste Gruppe spähte auch schon den Weg zum Strand aus, mitten durch ein Naturschutzgebiet. Anschließend ließen wir nach dem Abendessen den Abend mit dem Fußballspiel der deutschen Nationalmannschaft ausklingen.
Heute wurden wir um 8 Uhr geweckt und es ging 8:30 zum ersten sehr leckeren Frühstück in unserer neuen Unterkunft im StayOkay Hostel bei Egmond aan Zee. Dieses mal mussten wir nicht selber abspülen und die Weißbrote wurden durch ein Buffet ausgetauscht.
Vormittags hatten wir eine zweistündige Probe, um während der Konzertreise am Instrument fit zu bleiben. Nach einer kurzen Verschnaufpause fuhren uns unsere lieben Busfahrer Tobi und Lutz ans Meer wo wir 4 Stunden Freizeit hatten, in der wir die Sonne genossen, die Stadt erkundeten und manche sich sogar in die noch sehr kalte Nordsee getraut haben.
Danach ging es wieder zurück in die Unterkunft, manche fuhren mit dem örtlichen Linienbus (welcher nur 8 Passagiere mitnimmt und einmal die Stunde fährt) und die anderen wanderten durch die wunderschönen Dünen zurück.
Nach einer kurzen Registerprobe genossen wir das sehr leckere Abendbrot, worauf dann nochmals eine diesmal nur ein stündige Gesamtprobe folgte.
Am Restabend hatten wir wohlverdiente freie Zeit und wir freuen uns schon sehr auf unseren morgigen Tagesausflug nach Amsterdam.
Unser Dienstag begann typischerweise mit dem Wecken um 8 Uhr und einem Frühstück, für das sich viele von uns draußen in die Sonne setzten. Bald danach stiegen wir in den Bus, um nach Amsterdam zu fahren und nach etwa einer Stunden kamen wir am Bahnhof an. Von dort aus liefen wir geschlossen zu einem Treffpunkt und schwärmten in kleineren Gruppen aus. Manche schlenderten die Einkaufsmeilen entlang, einige durchsuchten Second-Hand-Läden und andere besuchten Museen. Währenddessen lief eine Foto-Challenge, die uns dazu ermunterte, verschiedene Motive festzuhalten, weil die besten ausgewählt werden würden.
Ungefähr 18 Uhr kamen wir wieder in unserem Hostel an und nur wenig später gab es Abendbrot. Der Rest des Tages blieb zur freien Verfügung, zum Beispiel um das Programm für den Kammermusikabend zu proben oder Fußball zu schauen.
Wir mussten die Niederlande heute leider verlassen und saßen einige Stunden im Bus. Dort wurde vor allem noch Schlaf nachgeholt. Wir sind am späten Nachmittag in Vallendar bei Koblenz angekommen und haben unsere Zimmer im idyllischen Kloster bezogen. Nach einem ausgiebigen Abendbrot gab es eine letzte Probe vor unserem morgigen Abschlusskonzert. Dort hat unser Dirigent Ron ausnahmsweise seinen Taktstab abgegeben und somit einigen JSOler/-innen die Chance gegeben, auch mal ein großes Orchester anzuleiten. Den restlichen Abend ließen wir entspannt in geselliger Runde ausklingen. Mit einem Ü18 Abend bedankte sich Ron bei den volljährigen JSOler/-innen für die Unterstützung der Orchesterarbeit und der Verantwortung, die sie gegenüber den jüngeren Orchestermitgliedern übernehmen. Bei Snacks und gekühlten Getränken wurde auch über die Zukunft der zahlreichen Abgängerinnen und Abgänger philosophiert, wer was wo studiert.
Unseren Donnerstag starteten wir mit großer Vorfreude auf unser zweites Konzert, jedoch ist eine leicht mitschwingend wehmütige Stimmung bereits beim gemeinsamen Frühstück zu spüren…
Schließlich ist dies das letzte Konzert der diesjährigen Sommerreise und es heißt somit Abschied von 20 JSOlerinnen und JSOlern zu nehmen.
Wir hatten am Vormittag aber noch Freizeit, was viele von uns nutzten um sich Koblenz anzuschauen. Der andere Teil des Orchesters verbrachte die Zeit gemeinsam im idyllischen Garten des Klosters und tankte Kraft für den Abend. Ab 14 Uhr begannen die Vorbereitungen für das Konzert, unter Anderem gab es noch eine kurze Anspielprobe, damit wir uns auf die Akustik in der schönen Pilgerkirche einspielen konnten und mit einem guten Gefühl 19 Uhr das Konzert starten konnten. Wir haben das letzte Konzert alle sehr genossen und das starke Gemeinschaftsgefühl war auch im Publikum deutlich spürbar. Traditionsgemäß beendeten wir das letzte Konzert der Saison mit dem Fluch der Karibik, spätestens ab dem Punkt liefen hier und da die Tränen, da uns bewusst wurde, dass dies die letzten Töne mit dem JSO in dieser Zusammensetzung von Leuten ist. Für viele von uns beginnt nun ein neuer Lebensabschnitt aber es ist klar das, dass JSO immer ein Teil des Herzens bleibt. Den Abend ließen wir noch in geselliger Runde ausklingen und blickten zufrieden auf das Konzert zurück.
An unserem letzten richtigen Tag der Reise begann alles damit, dass wir umquartieren mussten. Etwa 400 Meter entfernt von unserer vorherigen Bleibe lag das Haus Wasserburg, in welchem wir unsere letzten Stunden der Reise verbringen sollten.
Nach der Ankunft begannen die Spiele für die Wahl von Mr.- und Mrs. JSO, wo mithilfe von Wissen, Kreativität, Sportlichkeit und ein Quäntchen Glück ein JSOler und eine JSOlerin gekrönt werden.
Anschließend gab es Mittagessen – und wir konnten endlich die Zimmer beziehen. Auch gab es eine letzte Möglichkeit, im Supermarkt Knabbereien und Getränke für den Abend zu kaufen.
Um 15:00 Uhr gab es dann ein kleines Kaffee trinken. Es kam einem ein wenig vor wie im Probenlager, mit 4 Mahlzeiten am Tag. Die Zeit danach konnte genutzt werden, um sich für den 16:30 Uhr beginnenden Kammermusik-„Abend“ einzuspielen. Eine Tradition, die von der letzten Sommerreise fortgeführt wurde – so präsentierten sich viele JSOler nicht nur am eigenen Orchesterinstrumenten, sondern auch an Orgel, Blockflöte oder mit Gesang.
Fast 2 Stunden lang kamen so zahlreiche Beiträge zu gehört. Im Anschluss nutzte unser Orchesterleiter Ron-Dirk Entleutner die Chance, sich sowohl beim JSO-Team und den Busfahrern Tobi und Lutz für die wunderbare Reise zu bedanken, sondern auch die JSOler und JSOlerinnen zu verabschieden, für welche es die letzte Reise war, da sie das Orchester für Studium und Ähnlichem verlassen werden. 20 von uns, die zum Teil über mehrere Jahre das Orchester geprägt haben, wurden unter zahlreichen Tränen verabschiedet.
Nach einem ruhigen Abendessen begann der Orchesterabend, welcher mit dem JSO Tanz, einigen Spielen, Snacks und Getränken gefüllt wurde. Trotz dessen, dass es der letzte Abend für diese Reise und auch für manche überhaupt im JSO war, wurde um 23:30 Uhr alle unter 18-jährigen ins Bett geschickt. [Wie sich das gehört, Anm. Martin ;)]
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